Griebenherd

Griebenherdvorführung der Pechsiederei Eich
Schritte des Pechsiedens in Eich
Schritte des Pechsiedens in Eich II
Griebenherd Vorführung Natur Baum Wagenrad
Hebung der Griebenherde in Eich Sachsen durch Schüler der Grundschule 1954 bis 1955

Der Griebenherd ist eine Vorrichtung zur Gewinnung von „Griebenpech“, auch Stänker oder Schwarzpech genannt. Er wurde sowohl von Bauern in waldreichen Gegenden zur Eigenproduktion von Stänker aus harzreichem Kiefernholz genutzt, als auch in Pechhütten, um die bei der Herstellung von Kesselpech anfallenden Abfälle vom Boden des Pechkessels (Grieben) weiter zu verwerten.

 

Griebenherde sind Steine, oft quadratisch, aus Granit oder Schiefer mit trichterförmiger Vertiefung und einem Abflussloch an der tiefsten Stelle.

 

In den Trichter kamen zum einen die sogenannten Grieben. Dabei handelte es sich um harzhaltiges Holz, Rinde oder Pechreste. Sie wurden aufgeschichtet, angezündet und dadurch geschmolzen. Das flüssige Pech (Schwarzpech durch beigemengte Ruß- und Holzkohleteilchen) floss durch das Abflussloch in ein darunter gestelltes Gefäß. 

 

Zum anderen wurde harzreiches Kiefernholz (Sauerschlag) meilerförmig aufgeschichtet, mit Fichtenreisig und Rasen abgedeckt und zum Schwelen gebracht. Der gewonnene Kiefernteer – auch Stänker genannt – fand vielseitige Verwendung. Hauptsächlich wurde er als Mittel gegen die Maul- und Klauenseuche, mit Leinöl vermischt als Wagenschmiere, für Salben und Pflaster verwendet.

Das Schwarzpech wurde zum Schiffs- und Bootsbau, bei den Sattlern und Schustern und zu Dichtzwecken eingesetzt. Für Bierfässer war es auf Grund der Geschmacksabgabe nicht geeignet. Hier wurde nur das eigentliche Kesselpech eingesetzt.