Kein Aprilscherz sondern ernst war es dem Turnverein in Eich, als sie am 01.04.1928 ein Baugesuch bei der Amtshauptmannschaft in Auerbach einreichten. Es ist aber wohl nicht gleich zum Bau gekommen, da im Mai noch 3 Pläne eingereicht wurden und um eine baldige Genehmigung erbeten wurde. Jene wurde am 31. Mai 1928 erteilt und eine Gebühr von 7 Reichsmark und 55 Pfennig im Juni entrichtet. Bereits am 23. August 1928 fand die Schlussbesichtigung statt. Es ist nicht bekannt, ob mit dem Bau schon vor der Genehmigung begonnen wurde – allerdings vergingen nur knapp drei Monate bis zur Bauabnahme.

Die allgemein sichtbare Turnhalle ist aber nicht der einzig genehmigte Bau auf dem Gelände. Auf dem anderen Ende des Geländes der heutigen Gartensparte befand sich eine „Schießanlage für Kleinkaliberschießen“, welche durch den „Sächsischen Militärverein“ betrieben wurde. Dessen Vorsitzender erhielt am 04. April 1933 eine Kostenrechnung von 80,50 Reichsmark für die Genehmigung von der Amtshauptmannschaft Auerbach. Am 22. August 1934 erfolgte die Gestattung der Ingebrauchnahme der Schiessstandanlage. Der Vorsitzende des Militärvereins wurde nun als Führer des Vereins angeschrieben, von Gebühren wurde abgesehen. Die Zeiten hatten sich geändert und der kommende zweite Weltkrieg warf bereits seinen Schatten auf Eich.

Am hinteren Ende des Grundstückes auf der dem Dorf zu gewandten Seite befindet sich noch das Denkmal für die Turner, welche im ersten Weltkrieg gefallen sind.

Die vermutlich größte Änderung erfuhr das Areal nach dem zweiten Weltkrieg. Der Schießstand wurde aufgegeben und eine Gartenanlage geschaffen. Das Gebäude des Schießstandes ist nun eine Gartenlaube. 1970 bekam die Turnhalle einen Anbau und Parkettfußboden.

Nach der Wende konnte die Turnhalle durch die Gründung des Sportvereins „Friedrich-Ludwig Jahn“ weiter genutzt und erhalten werden. Dieser trat die Nachfolge der ehemaligen Sportgemeinschaft Eich, welche zur Zeit der DDR ca. 1963 gegründet worden war, an. Mitte der 90er Jahre wurde ein Sanitärtrakt durch die Sportler errichtet. Anfang 2000 löste eine Heizungsanlage die beiden Kachelöfen ab.

Heute wird das Gelände neben den Gärten für das jährliche Höhenfeuer und im Winter bei Schneelagen als Startpunkt der „Eicher Sonnenloipe“

Text: T. Forner, S. Graupner