Karl-Fundgrube

Schnitt der Auffahrungen in Eich, nach Donath/Kretzschmar

Querschnitt Schematische Darstellung der Auffahrungen in Eich

Schnitt der Auffahrungen in Eich, nach Donath/Kretzschmar

Eicher Wolframit in der Geologischen Sammlung in Freiberg

Bereits vor dem Ersten Weltkrieg, um 1913, fand man in der zur Ziegelei gehörenden Lehmgrube Wolframit eingeschlossen in Quarz. Diese, bis nach Rebesgrün reichende Lagerstätte, wird in einer Geologischen Fachzeitschrift von 1915 genauer beschrieben. Aufgrund ihrer Ausdehnung wird sie als ausbeutungswürdig erachtet.

Im ersten Weltkrieg wurde Wolfram vor allem für die Herstellung von Panzerplatten genutzt. Aufgrund dieser hohen Nachfrage ließen sich die Ziegeleibesitzer Schuster und Langheinrich am 6. Juni 1915 das Bergbaurecht für die „Karl-Fundgrube“ Eich verleihen. Bereits im Juli desselben Jahres erwarb die Friedrich Krupp AG dieses Recht und entsandte sechs Bergleute unter dem Grubenverwalter Streckert nach Eich, um dort mit 16 Mann Schürfgräben auszuheben – diese im Bereich der Lehmgrube B (siehe Bild). Nach nur geringen Funden wurden die Arbeiten bereits im September niedergelegt.

Da aber die neu gegründete Kriegsmetall AG auf eine Weiterführung drängte und das Oberbergamt Freiberg mit dem Entzug des Bergbaurechtes drohte, begann man im November mit dem Abteufen des Schachtes I in der Lehmgrube B. Dieser Schacht ersoff im Februar 1916, aufgrund der zu schwachen, handbetriebenen Pumpen – abermals wurde der Betrieb eingestellt.

Im Juni 1916 übernahm die Kriegsmetall AG die Rechte von der Krupp AG. Unter der neuen Leitung von Steiger Ewald Koch wurde der Schacht auf 22 Meter abgeteuft und vier Strecken aufgefahren. Der Schacht soff wieder ab und so beantragte die Kriegsmetall AG 1917 das Bergbaurecht für die Grube „Bergsegen“ in der Lehmgrube A, in welcher Schacht II abgeteuft wurde. Durch angeschaffte elektrische Pumpen konnte bis 1918 fast eine Tonne an Wolfram Roherz gewonnen werden, welches in Freiberg aufbereitet wurde. 1919 wurden die Arbeiten eingestellt.

Untersuchungen zwischen 1953 und 1955 kamen zu keinen bedeutenden Ergebnissen. Die in der, 1955 neu angelegten, Lehmgrube C gefundenen Wolframithaltigen Quarzgänge wurden 1968 nach Pechtelsgrün befördert und dort aufbereitet.